Brahms Festival 2023

Brahms Festival – MusikerInnen der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von ihrem Chefdirigenten Andrew Manze spielen fünf Konzerte im Hannovers Kuppelsaal mit allen Sinfonien und Konzerten sowie das Requiem von Johannes Brahms.

Der März stand für die NDR Radiophilharmonie ganz im Zeichen des Brahms Festivals. Zwei Wochen intensive Probenarbeit und ein vorbereitendes Konzert in der Lübecker MUK mündeten in die Konzertwoche im Kuppelsaal, in denen alle großen Orchesterwerke erklangen, zum Auftakt das „Deutsche Requiem“. 

Andrew Manze schwor das Orchester darauf ein, dass in diesem Stück die Singstimmen im Vordergrund stünden und wir uns klanglich zurücknehmen müssten. Dem NDR Vokalensemble stand der WDR Chor zur Seite, sodass wir nicht gänzlich auf strahlende Orchesterfarben verzichten mussten. Laut einer Zuhörerin entstand eine sehr intensive und verinnerlichte Wiedergabe.

Das Konzert am Dienstag begann mit dem 2. Klavierkonzert in B-Dur, einem der schwierigsten und längsten des Klavier-Repertoires. Für uns Orchestermusiker war es sehr interessant, mit dem Solisten Denis Kozhukhin zu spielen, hatten wir doch im Vorkonzert in Lübeck dasselbe Werk mit Martin Helmchen in einer eher schlanken, flüssigen Version zur Aufführung gebracht.

Nun saß vor uns ein Klangmagier. Wuchtigen Passagen versuchte er nicht ihre Schwere zu nehmen, manche hohen Stellen ließ er im Nichts verklingen. Eine Interpretation, die vielleicht 10 Minuten länger dauerte, aber jede Minute wert war!

Solist am Donnerstag für das Violinkonzert war Christian Tetzlaff, ein Stück, das für Joseph Joachim geschrieben ist, einer der berühmtesten Geiger seiner Zeit, Freund von Schumann und Brahms, und Hannoveraner! Es ist anders als die typischen Virtuosenkonzerte sehr sinfonisch angelegt, was sich auch darin zeigt, dass die große Melodie im langsamen Satz zuerst von der Oboe vorgestellt wird, ein herrliches Solo, was Johanna Stier besonders schön gelang (dieser Textteil stammt von Jan- Hendrik Rübel 😉).

Freitag kam Christians Schwester Tanja Tetzlaff am Cello zum Doppelkonzert dazu, einem Stück, das seltener zu hören ist und dennoch zu den ganz großen Werken in Brahms Schaffen gehört. Die Vertrautheit der beiden war klar zu spüren, wodurch die kammermusikalischen Aspekte dieses Werkes betont wurden. Dass die beiden viel Kammermusik spielen, war auch in den vorangehenden Kurz-Konzerten im Leibniz Saal, der „carte blanche“, zu hören. Am Donnerstag spielten sie das Duo von Zoltan Kodaly, ein Werk, das sowohl klangmalerisch, kontrapunktisch als auch virtuos ist. Am Freitag stießen dann vier unserer Solostreicher zu den beiden dazu und spielten das G-Dur-Sextett von Brahms. Welche der vier Sinfonien nun Ihre liebste war – sie so dicht hintereinander in der außergewöhnlichen Interpretation von Andrew Manze zu hören, war sicher etwas Besonderes! Schön, dass wieder so viele Menschen ins Konzert gehen!

Herzlich grüßen

Johanna und Jan Hendrik


BRAHMS FESTIVAL

Vor dem Abschlusskonzert des Brahms Festivals spielen sich unsere Cellisten Christian Edelmann, Nikolai Schneider, Carsten Jaspert und Jan Hendrik Rübel begeistert ein. (Foto: Micha Neugebauer)

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert