„ Klimakonzert “ – diesen Begriff kannte ich offen gesagt vorher nicht. Aber „Klima“ ist ein wichtiges Thema und wenn 16 Musikerinnen und Musiker der NDR Radiophilharmonie zu einem Konzert einladen, dann ist das immer einen Besuch wert, egal wie das Konzert heißt. Auch ist der Garten des Wilhelm-Busch-Museums ein schöner Ort für eine Freiluftveranstaltung.
Dies war kein „offizielles“ NDR-Konzert, sondern eine Initiative von Musikerinnen und Musikern der NDR Radiophilharmonie, aber der NDR hat tatkräftig mit Technikern und Equipment unterstützt, und man konnte sich über den NDR Ticketshop um eine Karte bemühen. Der Versuch, Karten zu ergattern, war wohl nicht für alle erfolgreich, denn auf der Ticket-Seite hieß es schon etliche Tage vor dem Klimakonzert „ausverkauft“. Da war es wieder einmal vorteilhaft, Freund und Förderer zu sein, denn wir durften uns vor den anderen anmelden (Dankeschön!). Das Wort „ausverkauft“ darf man an dieser Stelle übrigens nicht wörtlich nehmen, denn die Karten waren – jedenfalls für die Mitglieder des Freundeskreises – kostenlos.
Es gab beim „Klimakonzert“ mehr als nur in unterschiedlicher Besetzung hervorragend gespielte Musik mit Bezug zum Thema „Wasser“. Die Moldau von Smetana war nicht dabei (dafür wäre unter anderem eine Harfe gut und das ist wohl nicht das typische Freiluftinstrument), aber Stücke von C. Debussy, J. Adams, A. Vivaldi und G. F. Händel. Sie umrahmten den dreiteiligen Vortrag von Anna-Lena Vollheyde vom Institut für Umweltplanung an der Leibnitz Universität Hannover.
Der Vortrag war interessant. Dass die Klimaentwicklung problematisch ist, weiß man ja, und viele Auswirkungen der Klimaveränderung sind allgemein bekannt. Hier erfuhren wir aber konkrete Einzelheiten. Dabei ging es nicht allein um Zahlen und Statistiken (ich habe gelernt, dass der sogenannte CO2-Fußabdruck eines Menschen im Durchschnitt mit 11 Tonnen pro Jahr angesetzt wird). Frau Vollheyde sprach unter anderem auch an, warum es für die Umwelt nicht gut ist, wenn wir möglichst früh im Jahr frische Erdbeeren essen wollen (die dann aus Spanien kommen, wo das für die Erdbeerfelder benötigte Wasser zum Teil über illegale Brunnen besorgt wird).
Es war eine schöne Veranstaltung, die trotz des für jenen Tag angekündigten regnerischen Wetters und trotz des Themenschwerpunkts ‚Wasser‘ zum Glück nicht „ins Wasser gefallen“ ist. Die Bezeichnung ‚erstes Klimakonzert mit Musiker*innen der NDR Radiophilharmonie’ lässt auf Fortsetzungen hoffen.
Carsten P. Schulze
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