Das erste Konzert mit Publikum im umgebauten Großen Sendesaal

Im März 2020 war der Bühnenumbau im Großen Sendesaal endlich beendet und der Saal wieder nutzbar, doch spielen durfte das Orchester trotzdem erst einmal nicht: Die Covid-19-Krise zwang zum Dornröschenschlaf. Coronabedingt mussten die Freunde und Förderer der NDR Radiophilharmonie auf Konzertbesuche verzichten und wir konnten „unser“ Orchester nur im Radio, per Internet oder im Fernsehen erleben. Auch wenn Management sowie Musikerinnen und Musiker sehr kreativ waren und der Begriff „Hausmusik“ eine neue Bedeutung bekam (mehrfach spielten Orchestermitglieder allein bei sich zu Hause, nahmen sich dabei auf und der NDR setzte die einzelnen Puzzleteile tontechnisch zusammen): Das Erlebnis, ein Konzert im Saal mitzuerleben, kann so etwas nicht vollständig ersetzen.

Die Freunde der NDR Radiophilharmonie stellen das erste Konzert nach dem Umbau im neuen Sendesaal vor. Foto: Carsten P. Schulze
„Freunde und Förderer“ erleben wieder ein Konzert im umgebauten Großen Sendesaal. Foto: Carsten P. Schulze

Nach drei langen Monaten dann Ende Juni die Überraschung: Die NDR Radiophilharmonie darf im Großen Sendesaal mit deutlich größerer Besetzung, als sie in den vergangenen Wochen im Internet zu sehen war (wenn auch immer noch mit großen Abständen untereinander), spielen und darf sogar ein bisschen Publikum einbeziehen. Diese Möglichkeit haben der Orchestermanager Matthias Ilkenhans und sein Team so schnell wie möglich genutzt. Sie haben zwei Tage vor dem für Freitag, den 26. Juni 2020 geplanten Konzert – das eigentlich ohne Publikum gespielt und aufgenommen werden sollte – die Mitglieder des Freundeskreises eingeladen.

Die lange Zwangspause hatte also ein Ende. Wie schön war es, das Orchester wieder live im Großen Sendesaal zu erleben! Auch wenn zwischen den einzelnen Zuhörern, soweit sie nicht aus dem selben Haushalt kamen, sehr viel Platz gelassen wurde und nur geschätzt 60 bis 70 Freunde und Förderer (plus Kameraleute) im Zuhörerbereich auf den mit Zetteln genau markierten Plätzen saßen, und auch wenn der begeisterte Applaus aufgrund der kleinen Personenzahl deutlich dünner klang, als man es von früher gewohnt war, war es – ungeachtet aller Einschränkungen, wie das Ausfüllen von Zetteln, das Tragen einer Maske (auch während des Konzerts), Zuordnung der einzelnen Zuhörer zu einem von vier Eingängen mit markierten Wegen zu den Plätzen sowie den Verzicht auf eine Pause – ein tolles Konzerterlebnis.

Welche klanglichen Auswirkungen der Bühnenumbau aus Zuhörerperspektive hat, werde ich wohl erst dann richtig abschätzen können, wenn wir das Orchester wieder in voller Sinfoniebesetzung und mit mehr als tausend Zuhörern im Saal erleben. Aber obgleich mir der Orchesterklang gerade bei Mozarts Violinkonzert Nr. 4 wegen der zwangsweise reduzierten Orchesterstärke teilweise etwas „dünn“ vorkam (das gilt aber nicht für das Violinspiel der Solistin Isabelle van Keulen), vermute ich, dass der Umbau die Saalakustik deutlich verbessert hat. Ich freue mich auf die kommenden Konzerte im Großen Sendesaal. Es wurde Zeit! Vielen Dank der NDR Radiophilharmonie, dass wir Freundeskreis-Mitglieder die ersten Zuhörer sein durften.

C. P. Schulze


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Am Dienstag, den 30.06.2020 kamen die Mitglieder vom „Verein der Freunde und Förderer der NDR Radiophilharmonie“ endlich wieder in den Genuss von Livemusik. Im weitläufigen Garten der Stiftung „Edelhof Ricklingen“ unweit der Ricklinger Masch spielten die Blechbläser vom „NDR Philharmonic Brass“ ein kurzweiliges Programm mit Werken amerikanischer Komponisten wie A. Previn und L. Bernstein. Ca. 80 Musikliebhaber hatten sich, meist mit dem Fahrrad, bei windigem Wetter aufgemacht, für eine Dreiviertelstunde die kulturarme Coronazeit zu vergessen und „ihre“ Orchestermusiker zu unterstützen. Mehrere Musiker der NDR RPH kümmerten sich um das Organisatorische und sorgten für die Umsetzung der von der Region Hannover geforderten Hygieneauflagen.

Die Freunde der NDR Radiophilharmonie stellen ein Konzert in Ricklingen vor. Foto: Carsten P. Schulze
Die Blechbläser der NDR Radiophilharmonie freuen sich auf das Konzert. Foto: Carsten P. Schulze
Die Freunde der NDR Radiophilharmonie stellen ein Konzert in Ricklingen vor. Foto: Carsten P. Schulze
Valentin Seidenfus begrüßt alle „Freunde und Förderer“ zum Konzert. Foto: Carsten P. Schulze

Der Schatzmeister des Vereins Valentin Seidenfus führte durchs Programm und stellte die Gastgeberin des Edelhofs Charlotte von Klitzing und ihre gemeinnützige Stiftung kurz vor. Solotrompeter Stefan Schultz gab zu, dass das gesamte Orchester sich auf das Ende der konzertfreien Zeit freut und der Kontakt mit dem Publikum und speziell mit den Freunden und Förderern essentiell für jeden Kulturschaffenden ist. Auf Wunsch der Musiker vom „NDR Philharmonic Brass“ wurden Spenden zugunsten junger, von der Pandemie betroffener Musikerinnen und Musiker gesammelt. Die „Freunde und Förderer“ gaben gerne und großzügig und am Ende konnten der Stiftung über 700 € überreicht werden.

Die Freunde der NDR Radiophilharmonie stellen ein Konzert in Ricklingen vor. Foto: Carsten P. Schulze
RPH Brass spielen im Garten der Stiftung „Edelhof Ricklingen“. Foto: Carsten P. Schulze
Die Freunde der NDR Radiophilharmonie stellen ein Konzert in Ricklingen vor. Foto: Carsten P. Schulze
In entspannter Konzertatmosphäre genießen die „Freunde und Förderer“ das Konzert. Foto: Carsten P. Schulze

Obwohl sich gegen Ende des Programms das Wetter verschlechterte, die ersten Tropfen fielen und so eine Zugabe leider unmöglich machten, waren sich alle Anwesenden einig, dass Kammerkonzerte Open Air im Garten des Edelhofs eine wundervolle Bereicherung der Angebote des Vereins darstellen und eine baldige Wiederholung gewünscht wird. Wir danken allen Beteiligten und Gästen für eine tolle Veranstaltung.

Christoph Renz


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