Hinter den Kulissen mit Bettina Pohl: Wir freuen uns Ihnen in dieser Ausgabe ausnahmsweise kein Orchestermitglied, sondern eine Kollegin „hinter den Kulissen“ vorstellen zu können: Bettina Pohl ist Redakteurin für „Discover Music!“ und damit verantwortlich für den wichtigen Bereich der Musikvermittlung der NDR Radiophilharmonie an Kinder und Jugendliche. 

Musik hat in meinem Leben immer ein große Rolle gespielt. Obgleich ich nicht sagen kann, dass ich aus einem musikalischen Haushalt komme. Zwar hatte meine Mutter mal Klavier gespielt – allerdings ohne große Leidenschaft. Und die musikalische Begeisterung, die mein Vater tatsächlich hatte, wurde in seinem Elternhaus nicht gefördert. Doch für mich sollte der Weg geebnet werden. Mit 4 Jahren wurde ich in die Musikschule meiner Heimatstadt Pinneberg (Schleswig-Holstein) gesteckt, lernte Noten, spielte Xylophon und Blockflöte, und begann bei jeder Gelegenheit zu singen. Volkslieder, Operettenmelodien, alte Schlager. Mein Vater sang jeden Tag, ob im Auto oder beim Spazierengehen, und ich tat es ebenso. Meine gesamte Schulzeit verbrachte ich im Schulchor, und wünschte mir nichts sehnlicher als ein Klavier. Aber in den 70er Jahren mangelte es an unserem Wohnort an Musiklehrer:innen, und so musste ich lange warten, bis ich endlich ein Klavier bekam. Unser Schulchor am Gymnasium Bad Nenndorf war ambitioniert. Eines Tages (1978?) führten wir das Weihnachtsoratorium in der Bad Nenndorfer Kirche auf – für mich die vermutlich erste Begegnung mit Musikerinnen und Musiker aus der NDR Radiophilharmonie, von denen meines Wissens nach einige dabei waren.


Bettina Pohl

„…schon damals lag mir die „Vermittlung“ immer am Herzen...“

Redakteurin Discover Music!: Bettina Pohl


Sängerin werden! Das war lange mein Traum…

…oder doch lieber Schauspielerin? Der Weg führte hinter die Kulissen, und das war und ist auch ganz gut so. Das Studium der Theaterwissenschaften und Werbepsychologie in München führte mich dahin, wo ich meine berufliche Laufbahn auch gerne sehen wollte: ans Theater. Erste Erfahrungen am Oldenburgischen Staatstheater 86/87, später Schleswig-Holsteinisches Landestheater und kurz nach der Wende ans Mecklenburgische Landestheater nach Parchim. Die Erfahrungen waren vielfältig, aber aus verschiedensten Gründen auch sehr kräftezehrend. Über eine beim NDR ausgeschriebene Aushilfsstelle landete ich kurz darauf per Zufall direkt beim Orchester. Nach wenigen Wochen wusste ich: das ist es, hier möchte ich gerne bleiben!

Das war im November 1992 und ist jetzt also 32 Jahre her. Für mich nicht zu glauben, denn so wie damals gehe ich noch heute mit derselben Begeisterung und denselben staunenden Ohren ins Konzert und freue mich jedesmal über die unfassbar exzellente Leistung dieses Orchesters! Um wesentliche Erfahrungen im Umgang mit Dirigent:innen und Musiker:innen sammeln zu können, übernahm ich die damals vakante Leitung des Notenarchivs. Als sich ein paar Jahre später (1998) das redaktionelle Gefüge hinter dem Orchester massiv veränderte (aus einer Hörfunk-Redaktion, die in erster Linie für das Radio arbeitete, wurde ein Orchester- Management-Betrieb), bewarb ich mich als Redakteurin und erhielt die Stelle, die ich bis heute ausfülle. Allerdings veränderte sich mein Berufsbild im Laufe der Jahre enorm. Zunächst galt es, den Bereich Marketing, Pressearbeit, Organisation von Orchesterreisen ins Ausland und die Betreuung von rund 60 Konzerten auf der EXPO in Hannover zu entwickeln.

Schon damals lag mir die „Vermittlung“ immer am Herzen.

So kam es zunächst zur Gründung der Konzertreihe „Klassik Extra“. Als Matthias Ilkenhans 2004 das Management der NDR Radiophilharmonie übernahm, zeigte er sofort Bereitschaft, die inzwischen in Deutschland eingeführte Musikvermittlung für junges Publikum bei uns zu etablieren. Und das war für mich der Moment, die Hand zu heben und zu sagen: das würde ich gerne machen!

Von da an ging es ziemlich rasant. Innerhalb eines Jahres gründeten wir das Zwergen-Abo für die Jüngsten (ab 3 Jahren), die Familienkonzerte für das Grundschulalter und die Spurensuche für Schulklassen der weiterführenden Schulen. Das „NDR Kindermusikfest“ etablierte sich zusätzlich ab Mai 2005. Bis 2018 fand es alle 2 Jahre statt. Die Pandemie führte zu einer längeren Pause, aber in nicht allzu ferner Zeit soll es weitergehen mit einem Projekt dieser Art.


Discover Music!

Zwergen-Abo: das Konzertformat für Kinder ab 3 Jahren

Frau Müse und Streicher der NDR Radiophilharmonie beim Zwergen-Abo

(Foto: Micha Neugebauer)


In der Saison 25/26 feiern wir mit dem Zwergen Abo das 20-jährige Jubiläum! Nicht eine Saison vergeht, ohne dass Familien bangen und hoffen, eines der begehrten Zwergen-Abos zu ergattern. Ich „fand“ die Konzertvermittlerin Susanne Grünig 2004 an der Musikhochschule Detmold, wo sie als erste Absolventin im neuen Studiengang „Musikvermittlung“ ihre Abschluss-Präsentation zeigte. Das Konzept begeisterte mich und in sehr ähnlicher Form setzten wir es um: die Kinder sind die Abonnentinnen oder Abonnenten, also die Hauptpersonen. Ihre Eltern „dürfen“ sie als Begleitpersonen mitbringen. Viermal pro Saison kommen sie ins Konzert und lernen zu Füßen der Musikerinnen und Musiker aus nächster Nähe jedesmal andere Musik und andere Instrumente kennen.

Für größere Kinder haben wir die „Orchester-Detektive“, drei Konzerte pro Saison. Auch hier ein Glücksgriff: Malte Arkona. Jede neue Ausgabe der „Orchester-Detektive“ ist eine Premiere – und immer wieder tun wir alles für ein großartiges Konzerterlebnis bei den Kindern. Meistens gelingt es. Die Kinder zeigen jedenfalls ganz direkt, ob es ihnen gefällt oder nicht. Das ist besonders am Vormittag so, wenn der ganze Konzertsaal voller Schulklassen ist. Als wir im ersten unserer Konzerte für Schulklassen saßen, kurz vor Beginn, alle Reihen voll besetzt, der Lautstärkepegel monströs, sah Matthias Ilkenhans mich leicht entsetzt von der Seite an und murmelte: „Wer hat das eigentlich erlaubt??“ (lacht) Wichtig ist, dass die Kinder nicht nur stillsitzen und „konsumieren“. Immer werden sie einbezogen, können sich äußern, mitmachen und amüsieren.

Vor gut zwei Jahren haben wir ein Experiment gestartet: Während des Live-Konzerts der „Orchester-Detektive“, das wir um 11 Uhr für Schulklassen im gesamten NDR Sendegebiet per Video streamen, werden einzelne Klassen von außerhalb in den Großen Sendesaal geschaltet, um etwas zum Konzertgeschehen beizutragen. (Klicken Sie hier, um das letzte Orchester Detektive Konzert zu gucken.) Ein Novum, das es seitdem bei diesem Format immer, aber meines Wissens nach ausschließlich bei der NDR Radiophilharmonie gibt.


Discover Music!

Orchester-Detektive: das Konzertformat für Kinder von 7 bis 11 Jahren

Discover Music! Konzert „Orchester-Detektive“ mit Malte Arkona und Mitgliedern der NDR Radiophilharmonie

(Foto: Micha Neugebauer)


Ich könnte so viel erzählen über unsere Musikvermittlungsprojekte, zu denen ja auch noch so viel mehr gehört. Z.B die Spurensuche: einer umfänglichen Vorbereitung im Kleinen Sendesaal folgt das Konzerterlebnis im Großen Saal im Rahmen der Generalprobe. Zeitlich aus der Not eine Tugend gemacht, ist das Andocken an die GP für die jungen Leute überhaupt kein Nachteil: das Orchester noch in Alltagskleidung zu sehen, sorgt für Nähe. Und dann zu erleben, „was die können!!“ (O-Ton eines Schülers) Unterrichtsmaterial gibt’s vorweg noch obendrein. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen Hilfestellung erhalten, wenn sie die jungen Leute aufs Konzert vorbereiten.

Ein paar letzte Worte noch…

…zu unserem aktuellen Großprojekt: Das „Nie wieder!“- Vermittlungsprojekt befasst sich mit der „Leningrader“ Sinfonie von Dmitrij Schostakowitsch, die im Mai 2025 aufgeführt wird. Anlass ist der 80. Jahrestag Ende II. Weltkrieg. Die Leningrader ist mehr als hörenswert. Aber sie ist ungefähr 80 Minuten lang. Ohne Pause. Und mir stellt sich die Frage: wie erreichen wir es, dass junge Menschen, die mit klassischer Musik vielleicht nichts am Hut haben, einem Werk wie diesem zuhören? Und sich dabei nicht langweilen?

Wie immer bei der Vermittlung lautet die Antwort: über eine gute Vorbereitung. Am besten in Form von Interaktion, über aktives Mitmachen und kreative Beteiligung. Deshalb schicken wir Workshop-Leiterinnen und -Leiter (von uns ausgesucht) in viele verschiedene Schulen in Niedersachsen. In jedem Workshop findet die Leiterin bzw. der Leiter mit den Jugendlichen eigene Wege des Zugangs. Interdisziplinär und nicht unbedingt hochmusikalisch übrigens, denn das Thema ist schließlich in viele Richtungen hin offen. Tanz, Theaterspiel, Installation, Videoarbeitund viele andere Herangehensweisen kann es geben.
Am Ende der Workshop-Phase im Frühjahr 2025 wünsche ich mir auf jeden Fall ein Zusammenkommen aller Beteiligten im NDR Konzerthaus, in dem sich die einzelnen Gruppen gegenseitig präsentieren, was sie gemacht haben. Und dann hoffe ich, dass die Ergebnisse ähnlich bunt und vielfältig sein werden, wie damals beim War Requiem. Und dass alle etwas mit diesem Werk verbinden werden, was sehr individuell sein mag, aber was ihnen ermöglicht, die Aufführung als ein „Erlebnis“ zu begreifen!

Es wird auf jeden Fall sehr spannend. Und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich beim Freundeskreis SEHR HERZICH zu bedanken: Die Mittel, die der Freundeskreis für das „Nie wieder!“ Projekt bereitstellt, werden sehr zum Gelingen beitragen!!

Ein großer Dank an den Freundeskreis!

Wer ist Jakob Leba? – Eva Ranz war zwei Jahre lang als Volontärin im Kulturmanagement der NDR Radiophilharmonie unsere „Anlaufstelle“ für den Freundeskreis. Wer ist ihre Nachfolge? Lesen Sie hier, um mehr zu erfahren.

Ich bin Jakob Leba und seit dem 1. August diesen Jahres absolviere ich mein Volontariat im Bereich Kulturmanagement bei der NDR Radiophilharmonie, und übernehme damit die Stelle von Eva Ranz.

Ich bin gebürtiger Bremer und habe zunächst in Leipzig Musikwissenschaft studiert. Danach folgte der Masterstudiengang „Medien und Musik“ an der HMTMH, der mich nach Hannover führte. Erste Berufserfahrungen im Kulturmanagement konnte ich beim MDR Sinfonieorchester, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und den KunstFestSpielen Herrenhausen sammeln.

Ich freue mich sehr auf meine Zeit als Volontär, auf die Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis und vor allem auf die wunderbaren Konzerte der NDR Radiophilharmonie. 


Jakob Leba

Neuer Volontär Kulturmanagement bei der NDR Radiophilharmonie

„Ich freue mich sehr auf meine Zeit als Volontär, auf die Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis und vor allem auf die wunderbaren Konzerte der NDR Radiophilharmonie.“ 

KammerKorn: Kammermusik in lockerer Bar-Atmospäre in der Nordstadt, gestaltet von Mitgliedern der NDR Radiophilharmonie

Am 3.7 starten wir unsere KammerKorn Reihe und wollen unter dem Motto „Konzert & Kneipe“ im UJZ Korn Kammermusik Konzerte veranstalten, die anschließend mit Getränken in lockerer Bar-Atmosphäre abgerundet werden können. 

Wir wollen an diesem außergewöhnlichen Ort Konzerte in einen ungezwungenen Abend integrieren, da wird es auch mal einen Live begleiteten Stummfilm oder einen DJ hinterher geben.  

Grundsätzlich ist unsere Hoffnung auch, hier mit dem Gedanken des „Pay what you can“-Prinzips niedrigschwellig erreichbare Konzerte anzubieten, die möglichst verschiedene Schichten unserer Gesellschaft ansprechen. Außerdem haben wir vor, dem Publikum auch besondere und unbekannte Werke zu bieten und die Konzerte an sich nicht zu lang zu gestalten, auch weil wir vielleicht – das wäre schön – Menschen damit ansprechen, die sonst nicht zu klassischen Konzerten kommen und die Korn mit einem ganz anderen musikalischen Kontext verbinden. 

Mit herzlichen Grüße,

Sophie Panzier & François Levèvre


KammerKorn

Kammermusik in lockerer Bar-Atmospäre in der Nordstadt, Hannover

Unter dem Motto „Konzert & Kneipe“ im UJZ Korn präsentieren Mitglieder der NDR Radiophilharmonie Sophie Panzier und François Levèvre die neue Reihe KammerKorn.

Kammermusik in der Klassik-Scheune – ein französisch-englisches Programm mit Mitgliedern der NDR Radiophilharmonie an einem Sommersonntag in ländlicher Atmosphäre des Haasenhofes

Am Sonntag den 9. Juni spielen Mitglieder der NDR Radiophilharmonie, Birgit Bachhuber, Catherine Myerscough und Jan Hendrik Rübel in einer außergewöhnlichen Besetzung in der Klassik-Scheune im Haasenhof in Neustadt am Rübenberge. Es wird ein französisch – englisches Programm mit Werken von Ravel, Massenet, Elgar und anderen gespielt. Es erklingen Solowerke, Duos und Werke für diese schöne Trio-Besetzung: Harfe, Cello und Geige. 

Der Haasenhof mit seinem ländlichen Ambiente bietet auch ein Hof Café mit selbst gebackenem Kuchen und ist einen Ausflug wert. Er wird geführt von dem Tonmeister Ingmar Haas und seiner Frau, die auch ihre Räumlichkeiten für musikalische Seminare und Aufnahmen zur Verfügung stellen.

Termin: Sonntag den 9. Juni 2024

Uhrzeit: 18:00

Ort: Haasenhof, Wiklohstraße 6, 31535 Rübenberge


Kammermusik in der Klassik-Scheune

ein französisch-englisches Programm an einem Sommersonntag in ländlicher Atmosphäre

Mitglieder der NDR Radiophilharmonie spielen am 9. Juni ein französisch-englisches Programm in ländlicher Atmosphäre der Klassik-Scheune, Haasenhof (Foto: Carsten Peter Schulze)

Programm der neuen Konzertsaison 2024 | 2025 – Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer der NDR Radiophilharmonie,

heute veröffentlichten wir unser neues Programm zur Konzertsaison 2024/2025. Voller Freude begrüßten wir bei der Präsentation im kleinen Sendesaal auch unseren neuen Chefdirigenten Stanislav Kochanovsky mit dem wir spannende klangliche Projekte gestalten werden, in Hannover und von Wismar bis Paris durch ganz Europa.

Konzertsaison 2024-2025 der NDR Radiophilharmonie wird vorgestellt
Vorstellung der Konzertsaison 2024 | 2025 mit dem neuen Chefdirigenten Stanislav Kochanovsky im kleinen Sendesaal

Werfen Sie doch einen Blick in unsere Konzertsaison 2024 | 2025

Interessante künstlerische Persönlichkeiten und vielseitige Programmformate mit Barock, Jazz, Klassik und Kammermusik für Jung bis Alt erwarten Sie:

… und sicherlich werden für alle Freunde & Förderer der NDR Radiophilharmonie zahlreiche Probenbesuche und Hörerlebnisplätze wieder für eindrucksvolle musikalische Erlebnisse sorgen.


Sie möchten unsere Programm-Vorschau als PDF downloaden?


Konzert-Highlights

Außerdem möchten wir Sie an dieser Stelle noch auf einige Konzert-Highlights aufmerksam machen:

Hannover Klassik Open Air 23. und 24. Aug. 2024 im Maschpark Hannover (Eintritt frei)

„Rausch.“ Saisoneröffnung mit unserem neuen Chefdirigenten Stanislav Kochanovsky 6. Sept. 2024, 20 Uhr im Kuppelsaal des HCC (in Abo A enthalten)

Benefizkonzert des Bundespräsidenten 3. Nov. 2024, 11 Uhr im Kuppelsaal des HCC

James Bond „Skyfall“. Filmkonzert – Live to Projection 28., 29., 30. Nov. und 1. Dez. 2024 im NDR Konzerthaus, Großer Sendesaal (in Freistil enthalten)

Festliches Weihnachtskonzert mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ 12., 13. und 14. Dez. 2024 im NDR Konzerthaus, Großer Sendesaal


Vorverkaufsstart 26.4.2024

Falls Sie bereits ein Abo für eine (oder mehrere?) unserer Konzertreihen haben: Ihre Aboplätze bleiben selbstverständlich für Sie reserviert. Falls Sie Ihr Abonnement weiterhin behalten möchten, begleichen Sie einfach die Zahlungsanforderung, die der NDR Ticketshop Ihnen Ende Mai per E-Mail zuschicken wird. Zu diesem Zeitpunkt werden Sie auch unsere Saisonbroschüre in gedruckter Version erhalten.

Konzert-Tickets erhalten Sie ab heute online oder telefonisch über den NDR Ticketshop in Hannover (die Kasse im NDR Konzerthaus ist nur noch vor Konzerten als Abendkasse geöffnet).

Weitere Möglichkeiten: die Vorverkaufskasse im hannoverschen Künstlerhaus, Ticketshops von HAZ & NP sowie Vorverkaufsstellen mit Eventim-Anschluss.

NDR Ticketshop

montags – freitags 10—17 Uhr

(0511) 277 898 99

ticketshop.hannover@ndr.de

Konzertkarten online kaufen | ndrticketshop.de

Kammermusikmatinee der AkademistInnen der Joseph Joachim Akademie der NDR Radiophilharmonie – die AkademistInnen, unterstützt u. a. vom Freundeskreis, spielten am Sonntagvormittag vor vollem Haus ein Programme mit spannender Kammermusik.

Die Kammermusikmatinee der AkademistInnen gehört neben dem Spielen in der NDR Radiophilharmonie, dem Unterricht bei den MentorInnen aus dem Orchester und den Workshops mit namhaften SolistInnen zum festen Programm der Ausbildung in unserer Joseph Joachim Akademie, die u. a. vom Freundeskreis unterstützt wird. Sie war in diesem Jahr am 10. Dezember besonders gut besucht und programmatisch besonders vielseitig, da sie einen alten Stummfilm mit Buster Keaton in den Mittelpunkt stellte. Wir wurden von der Moderation darüber informiert, dass es üblich war, Stummfilme mit bereits existierenden Stücken zu unterlegen, was auch hier stattfand. Immer wieder schön: die Aufteilung der Moderation auf alle Mitwirkenden; ein großes Lob an die Nicht-Muttersprachlerinnen für ihren Mut und ihre informativen Beiträge!

Die anderen Stücke des Programms waren zum großen Teil recht unbekannte, aber sehr hörenswerte Preziosen der Kammermusik:

Gustav Holst
St. Paul’s Suite für Streichorchester 
Bernard Garfield
Quartett Nr. 1 für Fagott, Geige, Bratsche und Cello
Film von Buster Keaton
The Boat
John Adams
Shaker Loops, Shaking and Trembling
Albert Roussel
Duett für Fagott und Kontrabass
Erich Wolfgang Korngold
Quartett Nr. 2

Einstudierung François Lefèvre und mit freundlicher Unterstützung der Europäischen Filmphilharmonie.

Aufführende waren:

Marta Aurelija Rando Violine
Natsuki Gunji Violine
So Young Lee Violine
Clara Schmid Viola
Linda Evelina Heiberga Violoncello
Sanghee Han Kontrabass
Anton Engelbach Fagott

Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!


Kammermusikmatinee der Joseph Joachim Akademie

  Alle sieben AkademistInnen der Joseph Joachim Akademie im Konzerim Kleinem Sendesaal NDR Landesfunkhaus Niedersachsen am Sonntag, den 10. Dezember 2023. (Foto: Carsten Peter Schulze)

Mitglied der NDR Radiophilharmonie und Vorstandsmitglied der Joseph Joachim Akademie: Geigerin Kristina Altunjan schenkt den AkademistInnen Blumen beim Applaus. (Foto: Carsten Peter Schulze)

Brahms Festival – MusikerInnen der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von ihrem Chefdirigenten Andrew Manze spielen fünf Konzerte im Hannovers Kuppelsaal mit allen Sinfonien und Konzerten sowie das Requiem von Johannes Brahms.

Der März stand für die NDR Radiophilharmonie ganz im Zeichen des Brahms Festivals. Zwei Wochen intensive Probenarbeit und ein vorbereitendes Konzert in der Lübecker MUK mündeten in die Konzertwoche im Kuppelsaal, in denen alle großen Orchesterwerke erklangen, zum Auftakt das „Deutsche Requiem“. 

Andrew Manze schwor das Orchester darauf ein, dass in diesem Stück die Singstimmen im Vordergrund stünden und wir uns klanglich zurücknehmen müssten. Dem NDR Vokalensemble stand der WDR Chor zur Seite, sodass wir nicht gänzlich auf strahlende Orchesterfarben verzichten mussten. Laut einer Zuhörerin entstand eine sehr intensive und verinnerlichte Wiedergabe.

Das Konzert am Dienstag begann mit dem 2. Klavierkonzert in B-Dur, einem der schwierigsten und längsten des Klavier-Repertoires. Für uns Orchestermusiker war es sehr interessant, mit dem Solisten Denis Kozhukhin zu spielen, hatten wir doch im Vorkonzert in Lübeck dasselbe Werk mit Martin Helmchen in einer eher schlanken, flüssigen Version zur Aufführung gebracht.

Nun saß vor uns ein Klangmagier. Wuchtigen Passagen versuchte er nicht ihre Schwere zu nehmen, manche hohen Stellen ließ er im Nichts verklingen. Eine Interpretation, die vielleicht 10 Minuten länger dauerte, aber jede Minute wert war!

Solist am Donnerstag für das Violinkonzert war Christian Tetzlaff, ein Stück, das für Joseph Joachim geschrieben ist, einer der berühmtesten Geiger seiner Zeit, Freund von Schumann und Brahms, und Hannoveraner! Es ist anders als die typischen Virtuosenkonzerte sehr sinfonisch angelegt, was sich auch darin zeigt, dass die große Melodie im langsamen Satz zuerst von der Oboe vorgestellt wird, ein herrliches Solo, was Johanna Stier besonders schön gelang (dieser Textteil stammt von Jan- Hendrik Rübel 😉).

Freitag kam Christians Schwester Tanja Tetzlaff am Cello zum Doppelkonzert dazu, einem Stück, das seltener zu hören ist und dennoch zu den ganz großen Werken in Brahms Schaffen gehört. Die Vertrautheit der beiden war klar zu spüren, wodurch die kammermusikalischen Aspekte dieses Werkes betont wurden. Dass die beiden viel Kammermusik spielen, war auch in den vorangehenden Kurz-Konzerten im Leibniz Saal, der „carte blanche“, zu hören. Am Donnerstag spielten sie das Duo von Zoltan Kodaly, ein Werk, das sowohl klangmalerisch, kontrapunktisch als auch virtuos ist. Am Freitag stießen dann vier unserer Solostreicher zu den beiden dazu und spielten das G-Dur-Sextett von Brahms. Welche der vier Sinfonien nun Ihre liebste war – sie so dicht hintereinander in der außergewöhnlichen Interpretation von Andrew Manze zu hören, war sicher etwas Besonderes! Schön, dass wieder so viele Menschen ins Konzert gehen!

Herzlich grüßen

Johanna und Jan Hendrik


BRAHMS FESTIVAL

Vor dem Abschlusskonzert des Brahms Festivals spielen sich unsere Cellisten Christian Edelmann, Nikolai Schneider, Carsten Jaspert und Jan Hendrik Rübel begeistert ein. (Foto: Micha Neugebauer)

Gemeinsam DANKE sagen – im Februar ’22 bedankten sich der Freundeskreis der NDR Radiophilharmonie und das Orchester gemeinsam für die Treue der Konzertbesucher

In der ersten Konzertwoche durfte die NDR Radiophilharmonie mit dem Multitalent Jörg Widmann arbeiten, der uns und auch das Publikum als Dirigent, Komponist und Solist in Personalunion begeisterte.

Neben den konzentrierten Orchesterproben profitierten auch unsere Orchesterakademistinnen und -akademisten beim Workshop mit dem renommierten Klarinettisten Jörg Widmann. 20 Freunde und Förderer folgten unserer Einladung in den Großen Sendesaal und erlebten zwei Stunden pure Inspiration bei den Proben an Mozarts Klarinetten-Quintett.

Sollten weitere Workshops bei der Joseph-Joachim-Akademie mit Solisten, Solistinnen oder Dirigenten geplant sein, werden wir nach diesem Erfolg Sie, unsere Mitglieder, selbstverständlich umgehend informieren und einladen.


Jörg Widmann im Austausch mit Musikerinnen und Musiker der Joseph Joachim Akademie. Foto: Carsten Peter Schultze
Jörg Widmann im Austausch mit Musikerinnen und Musiker der Joseph-Joachim-Akademie. Foto: Carsten Peter Schultze

Das erste Konzert mit Publikum im umgebauten Großen Sendesaal

Im März 2020 war der Bühnenumbau im Großen Sendesaal endlich beendet und der Saal wieder nutzbar, doch spielen durfte das Orchester trotzdem erst einmal nicht: Die Covid-19-Krise zwang zum Dornröschenschlaf. Coronabedingt mussten die Freunde und Förderer der NDR Radiophilharmonie auf Konzertbesuche verzichten und wir konnten „unser“ Orchester nur im Radio, per Internet oder im Fernsehen erleben. Auch wenn Management sowie Musikerinnen und Musiker sehr kreativ waren und der Begriff „Hausmusik“ eine neue Bedeutung bekam (mehrfach spielten Orchestermitglieder allein bei sich zu Hause, nahmen sich dabei auf und der NDR setzte die einzelnen Puzzleteile tontechnisch zusammen): Das Erlebnis, ein Konzert im Saal mitzuerleben, kann so etwas nicht vollständig ersetzen.

Die Freunde der NDR Radiophilharmonie stellen das erste Konzert nach dem Umbau im neuen Sendesaal vor. Foto: Carsten P. Schulze
„Freunde und Förderer“ erleben wieder ein Konzert im umgebauten Großen Sendesaal. Foto: Carsten P. Schulze

Nach drei langen Monaten dann Ende Juni die Überraschung: Die NDR Radiophilharmonie darf im Großen Sendesaal mit deutlich größerer Besetzung, als sie in den vergangenen Wochen im Internet zu sehen war (wenn auch immer noch mit großen Abständen untereinander), spielen und darf sogar ein bisschen Publikum einbeziehen. Diese Möglichkeit haben der Orchestermanager Matthias Ilkenhans und sein Team so schnell wie möglich genutzt. Sie haben zwei Tage vor dem für Freitag, den 26. Juni 2020 geplanten Konzert – das eigentlich ohne Publikum gespielt und aufgenommen werden sollte – die Mitglieder des Freundeskreises eingeladen.

Die lange Zwangspause hatte also ein Ende. Wie schön war es, das Orchester wieder live im Großen Sendesaal zu erleben! Auch wenn zwischen den einzelnen Zuhörern, soweit sie nicht aus dem selben Haushalt kamen, sehr viel Platz gelassen wurde und nur geschätzt 60 bis 70 Freunde und Förderer (plus Kameraleute) im Zuhörerbereich auf den mit Zetteln genau markierten Plätzen saßen, und auch wenn der begeisterte Applaus aufgrund der kleinen Personenzahl deutlich dünner klang, als man es von früher gewohnt war, war es – ungeachtet aller Einschränkungen, wie das Ausfüllen von Zetteln, das Tragen einer Maske (auch während des Konzerts), Zuordnung der einzelnen Zuhörer zu einem von vier Eingängen mit markierten Wegen zu den Plätzen sowie den Verzicht auf eine Pause – ein tolles Konzerterlebnis.

Welche klanglichen Auswirkungen der Bühnenumbau aus Zuhörerperspektive hat, werde ich wohl erst dann richtig abschätzen können, wenn wir das Orchester wieder in voller Sinfoniebesetzung und mit mehr als tausend Zuhörern im Saal erleben. Aber obgleich mir der Orchesterklang gerade bei Mozarts Violinkonzert Nr. 4 wegen der zwangsweise reduzierten Orchesterstärke teilweise etwas „dünn“ vorkam (das gilt aber nicht für das Violinspiel der Solistin Isabelle van Keulen), vermute ich, dass der Umbau die Saalakustik deutlich verbessert hat. Ich freue mich auf die kommenden Konzerte im Großen Sendesaal. Es wurde Zeit! Vielen Dank der NDR Radiophilharmonie, dass wir Freundeskreis-Mitglieder die ersten Zuhörer sein durften.

C. P. Schulze


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