Musik ganz nah – die Veranstaltung der MusikerInnen der NDR Radiophilharmonie exklusiv für die Freunde des Orchesters findet einmal im Jahr statt. Auch im Jahr 2023 gab es schöne Musik und kreativen Austausch mit Mitgliedern und MusikerInnen an einem reizvollen Ort.

Besonders schön war es, viele von Ihnen aus dem Freundeskreis bei den kleinen Konzerten in unserem Format “ Musik ganz nah“ wiederzusehen und zu sprechen. Zwei Duos und eine Oboe, solo waren zu hören, ebenso wie Werke von Bohuslav Martinů, Reinhold Moritzewitsch Glière und Arthur Honegger, die wir uns ausgesucht hatten, um darüber mit Ihnen im Anschluss ins Gespräch zu kommen.

Dabei kam zur Sprache, was eine leicht gelockerte Oboenklappe für den Klang bedeutet, wie ein Cello mit und ohne Podest klingt, oder auch, was das Spielen von einem Tablet so an Vorteilen und neuen Herausforderungen mit sich bringt.

Gedankt sei hier noch einmal dem Ehepaar von Klitzing, die die wunderschöne Edelhofkapelle in Ricklingen zur Verfügung stellten! Gern würden wir hier öfter spielen! 


Die exklusive Veranstaltung nur für Mitglieder des Freundeskreis der NDR Radiophilharmonie

MUSIK GANZ NAH


An einem sonnigen Nachmittag in der Edelhofkapelle Ricklingen nehmen Yuliia Van und Jan Hendrik Rübel Ihren „Musik ganz Nah“-Applaus entgegen, nachdem sie ein Duo von Arthur Honegger gespielt haben.

Brahms Festival – MusikerInnen der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von ihrem Chefdirigenten Andrew Manze spielen fünf Konzerte im Hannovers Kuppelsaal mit allen Sinfonien und Konzerten sowie das Requiem von Johannes Brahms.

Der März stand für die NDR Radiophilharmonie ganz im Zeichen des Brahms Festivals. Zwei Wochen intensive Probenarbeit und ein vorbereitendes Konzert in der Lübecker MUK mündeten in die Konzertwoche im Kuppelsaal, in denen alle großen Orchesterwerke erklangen, zum Auftakt das „Deutsche Requiem“. 

Andrew Manze schwor das Orchester darauf ein, dass in diesem Stück die Singstimmen im Vordergrund stünden und wir uns klanglich zurücknehmen müssten. Dem NDR Vokalensemble stand der WDR Chor zur Seite, sodass wir nicht gänzlich auf strahlende Orchesterfarben verzichten mussten. Laut einer Zuhörerin entstand eine sehr intensive und verinnerlichte Wiedergabe.

Das Konzert am Dienstag begann mit dem 2. Klavierkonzert in B-Dur, einem der schwierigsten und längsten des Klavier-Repertoires. Für uns Orchestermusiker war es sehr interessant, mit dem Solisten Denis Kozhukhin zu spielen, hatten wir doch im Vorkonzert in Lübeck dasselbe Werk mit Martin Helmchen in einer eher schlanken, flüssigen Version zur Aufführung gebracht.

Nun saß vor uns ein Klangmagier. Wuchtigen Passagen versuchte er nicht ihre Schwere zu nehmen, manche hohen Stellen ließ er im Nichts verklingen. Eine Interpretation, die vielleicht 10 Minuten länger dauerte, aber jede Minute wert war!

Solist am Donnerstag für das Violinkonzert war Christian Tetzlaff, ein Stück, das für Joseph Joachim geschrieben ist, einer der berühmtesten Geiger seiner Zeit, Freund von Schumann und Brahms, und Hannoveraner! Es ist anders als die typischen Virtuosenkonzerte sehr sinfonisch angelegt, was sich auch darin zeigt, dass die große Melodie im langsamen Satz zuerst von der Oboe vorgestellt wird, ein herrliches Solo, was Johanna Stier besonders schön gelang (dieser Textteil stammt von Jan- Hendrik Rübel 😉).

Freitag kam Christians Schwester Tanja Tetzlaff am Cello zum Doppelkonzert dazu, einem Stück, das seltener zu hören ist und dennoch zu den ganz großen Werken in Brahms Schaffen gehört. Die Vertrautheit der beiden war klar zu spüren, wodurch die kammermusikalischen Aspekte dieses Werkes betont wurden. Dass die beiden viel Kammermusik spielen, war auch in den vorangehenden Kurz-Konzerten im Leibniz Saal, der „carte blanche“, zu hören. Am Donnerstag spielten sie das Duo von Zoltan Kodaly, ein Werk, das sowohl klangmalerisch, kontrapunktisch als auch virtuos ist. Am Freitag stießen dann vier unserer Solostreicher zu den beiden dazu und spielten das G-Dur-Sextett von Brahms. Welche der vier Sinfonien nun Ihre liebste war – sie so dicht hintereinander in der außergewöhnlichen Interpretation von Andrew Manze zu hören, war sicher etwas Besonderes! Schön, dass wieder so viele Menschen ins Konzert gehen!

Herzlich grüßen

Johanna und Jan Hendrik


BRAHMS FESTIVAL

Vor dem Abschlusskonzert des Brahms Festivals spielen sich unsere Cellisten Christian Edelmann, Nikolai Schneider, Carsten Jaspert und Jan Hendrik Rübel begeistert ein. (Foto: Micha Neugebauer)